Ein Semester in St. Petersburg

Das Konzert war nett, fange ich also damit an. Ich war am Freitag auf dem Tatu-Konzert. Einige werden Tatu sicher noch kennen, die zwei knutschenden Russinnen vom “Grand Prix de la Chanson”. Na, egal, jedenfalls, da war ich gestern. War nett und hat auch viel Spass gemacht. Nette Unterhaltung.

Dann die Klausur heute morgen, gnaa. Ich hatte nicht sehr viel Zeit zum Lernen. Das mal als Ausrede. Trotzdem war ich tapfer und habe keinen Spickzettel geschrieben. Außer Elina war ich die einzige. Wir zwei als Verfechter der Moral, oder so ähnlich. Jedenfalls, jeder hat abgeschrieben, geschummelt, etc, und das nicht heimlich, sondern recht offensichtlich. Die Lautstärke während der Klausur war auch der Wahnsinn. Konsequenzen? Keine! Selbst diejenige, der drei Mal ihre Spickzettel weggenommen wurden, hat keine Konsequenzen zu fürchten. Die Dummen sind wir, da schlechtere Note. Russland ist in der Beziehung echt arg. Betrügen an der Uni ist vollkommen normal, niemanden interessiert es. Da fällt mir eigentlich nur mehr Ulrich Wickert ein: “Der Ehrliche ist der Dumme”. Hier mehr als irgendwo anders. * seufz*

Der Rest des Samstags war auch nicht von Erfolg geprägt. Nachdem ich heute zum dritten Mal im Grishko-Geschäft war um einen Ballettbody zu kaufen, der angeblich schon seit 5 Wochen im Geschäft ist und wieder nichts da war, habe ich beschlossen dort keinen Fuss mehr reinzusetzen. Hatte ich schon die Arbeitsunlust der Russen erwähnt? Ist genauso ausgeprägt wie ihre Fähigkeiten zu schummeln.

Den Abend werde ich mit DVD schauen verbringen. Hoffentlich lenkt mich das ein wenig vom Ärger ab. *mupf *